Einleitend sei angeführt, dass das Optimieren von Video-Dateien nur beim MP4-Format mit Untervariante 'h264' arbeitet und das Programm sollte nur aufgerufen werden, sofern fundierte Kenntnisse vorhanden sein, wie das h264-Format selber aufgebaut ist bzw. welche Optimierung sinnvoll ist. Werden die entsprechenden Video-Dateien mit falschen bzw. zu 'aggressiven' Parametern optimiert, so resultieren faktisch zerstörte Video-Dateien.
Doch worum geht es bei der Optimierung? MP4-Dateien können in komplett unterschiedlichen Auflösungen bzw. Qualitätsleveln erstellt und verteilt werden. Zunächst gibt es dabei einmal die Framerate, d.h. die Anzahl der Bilder, die pro Sekunde abgespielt werden. Hier gibt es beispielsweise 20,24,25,30,50,60 oder noch mehr Bilder, die in den Dateien enthalten werden kann. Dabei verhält es sich so, je mehr Bilder pro Sekunde gespeichert werden, je grösser werden die entsprechenden Video-Dateien. Wenig Sinn ergibt es dabei, eine Optimierung von unten nach oben durchzuführen. Es ergibt wenig Sinn, von 25 auf 50 Bilder hochzurechnen. Im umgekehrten Fall jedoch, beim Herunterskalieren von 50 auf 25 Bilder, entstehen Dateien, die nur noch plus/minus die Hälfte des ursprünglichen Speicherplatzes benötigen. Eine Video-Datei mit 50 Bildern die Sekunde kann selbst bei HD-Qualität (1280x720) bis zu 6 GByte umfassen. Die Optimierung auf 25 Bilder spart dabei mit zunehmender Anzahl der Dateien viele GByte an Daten.
Ebenfalls sinnvoll kann es sein, von 4K (3840x2160) auf FullHD (1920x1080) oder gar HD (1280x720 zu skalieren. Eine FullHD-Video-Datei, die ca. 6 GByte umfasst, benötigt nach der Reduktion auf HD-Qualität sogar meist deutlich weniger als die Hälfte des ursprünglichen Platzbedarfes. Natürlich kann hier die Frage gestellt werden, welchen Sinn es ergibt, die Auflösung zu reduzieren. Allerdings publizieren viele Fernsehsender Inhalte mittlerweile in FullHD, auch wenn es sich um ältere Sendungen handelt, die damals mit 720x576 aufgezeichnet wurden. Eine Reduktion zumindest auf HD (1280x720 ergibt dabei immer Sinn, denn die FullHD-Qualität gibt es nicht, sie wird aktuell einfach verwendet, weil die Sender selber entweder in HD oder FullHD ihre Sendungen ausstrahlen.
Die gleiche Frage stellt sich bei der Qualität selber. Der sogenannte 'crf' (Constant Rate Factor) gibt an, wie stark mit Verlusten bei einzelnen Pixeln gearbeitet werden soll. Wert '0' bei der Optimierung bedeutet, dass die Qualität nicht geändert wird. Werte zwischen 1 und 50 bedeuten, dass je tiefer der Wert, je höher die Qualität, aber auch grösser die Datei ausfallen wird. Werte über 23 bedeuten, dass die Qualität schlechter als bisher wird. Werte über 23 können kaum empfohlen werden. Jedoch kann es sinnvoll sein, extrem grosse Video-Dateien mit dem Wert '23' auf ein erträgliches Mass zu optimieren. Die Dateigrössen kann dabei um mehrere Faktoren kleiner werden.
Der Wert 'Buffer' schliesslich ist dann notwendig, wenn Video-Dateien sich ohne diese Wertangabe gar nicht optimieren lassen. Nach dem Verarbeiten von einigen 10'000 Dateien kann hier angefügt werden, bei etwa 1 bis 3 Promille der Dateien musste ein Bufferwert angegeben werden.
Nach dem Start der Optimierung werden die gewünschten Dateien abgearbeitet. Dieser Prozess ist extrem rechenintensiv. Selbst mit ArchivistaEverest können pro Tag 'nur' ca. 1000 Stunden neu gerastert werden. Bei ArchivistaK2 sind es ca. 250 Stunden und bei ArchivistaDom sind es noch ca. 80 bis 100 Stunden. Auf Spielfilmlänge ergibt dies ca. 700 Filme bei ArchivistaEverst, ca. 150 bei ArchivistaK2 und noch ca. 50 Filme bei ArchivistaDom.
Eine Sicherungskopie vor dem Starten der Optimierung ist sehr zu empfehlen, da die Resultate der Optimierung erst dann begutachtet werden kann, wenn die entsprechende Video-Datei nunmehr in optimierter Version vorliegt. Die Originale der Optimierung werden mit gleichem Namen im Verzeichnis 'archhigh' im Pfad '/home/data/archivista' behalten. Dies bedeutet, dass die Optimierung nur durchgeführt werden kann, wenn während der Optimierung für die Originale und verkleinerten Dateien genügend Platz vorhanden ist. Die Dateien im Verzeichnis 'archhigh' sind manuell zu löschen.