Fast immer werden in der Virtualisierung einzig sogenannte Hot-Swap-Sicherungen (es sind auch andere Namen wie Snapshots im Umlauf) durchgeführt. Hot-Swap bedeutet, dass vor der Sicherung die Maschine in einen statischen Zustand versetzt wird, um danach die Sicherung (ohne das Herunterfahren des Gastes) durchzuführen.
Damit später die Gäste "problemlos" wiederhergestellt werden können, wird zu den Festplatendateien meist auch der Hauptspeicher (RAM) mitgesichert, und zwar so, dass der Gast kurz eingefroren wird. Danach wird ein Abbild des Hauptspeichers (RAM) erstellt, das zusammen mit dem Inhalt der Festplattendabei(en) gesichert wird. Bei einem Wiederherstellen wird der gesicherte Inhalt des Hauptsichers (RAM) samt den Festplattendateien zurück in den Zeitpunkt der damaligen Sicherung versetzt. d.h. der Gast wird rückwirkend auf jenen Zeitpunkt wieder in Betrieb genommen, an dem die Hot-Swap-Datensicherung durchgeführt wurde.
Damit kann zwar erreicht werden, dass exakt jener Zustand wieder existiert, der bei der Datensicherung vorhanden war. Allerdings sind solche Sicherungen keinesfalls als statisch anzusehen, weil beim Hot-Swap-Eingriff nicht weiter überprüft wird, ob sich die Daten überhaupt in einem statischen Zustand befinden. Im schlechtesten Fall liegt eine Sicherung vor, bei der das Betriebssystem sich selber aufgehängt hat. Oder aber die gesicherten Dateien der Datenbankserver korrupt sind; im besseren Falle lassen sich diese dann mit hohem Zeitaufwand wieder restaurieren.
Bei Datenbank basierten Applikationen (im Server-Umfeld dürfte dies die Regel sein) werden zwar oft in den Gästen Plugins installiert, damit vor dem Erstellen des Speicherabbilds z.B. die Datenbanken kurz angehalten werden; dies bedingt aber, dass Plugins vorhanden sind, und dass die entsprechenden Versionen sowohl der Software für die Virtualisierung als auch des Gastes zueinander passen. Was mag dabei tragisch sein? Ganz einfach, die virtualisierten Gäste können nur solange gesichert werden, wie der Anbieter der Software für die Virtualisierung entsprechende Plugins für die im Einsatz stehenden Betriebssysteme zur Verfüung stellt. Oder anders herum gesagt, besteht zum zu verwendenden Betriebsystem kein Plugin, lassen sich gar nicht erst akkurate Datensicherngen (mehr) herstellen. Verkauft wird dies letztlich mit 'Zertifiziert für XYZ', korrekterweise müsste es heissen 'Limitiert auf XYZ'.