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Jahresrückblick

In den Bergen, 22. Februar 2024: Letztes Jahr an dieser Stelle erfolgte der Jahresrückblick erst Mitte Januar. Dies ausdrücklich mit der Anmerkung, dass dies ausnahmsweise so sei. Und nun das, die Nabelschau auf das Jahr 2023 erfolgt gar erst im Februar. Geplant war es nicht, und doch bot diese grössere Pause viel Zeit, um neue Kräfte zu sammeln. Bekanntlich gilt, aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so soll es im “verspäteten” Jahresrückblick darum gehen, dass auch nach 25 Jahren Archivista die Weiterentwicklung an erster Stelle steht. Ohne die Linux-Distribution AVMultimedia wäre dies so nicht möglich, und darum sei AVMultimedia hier nochmals speziell “gewürdigt”.

25 Jahre Archivista: Stetige Weiterentwicklung

Getreu der Philosophie unserer Firma bedeutet ein Firmenjubiläum nicht, dass dies mit üppigen Festen und Pomp gefeiert werden muss. Die Ressourcen sind immer limitiert, und darum bedeutet ein Firmenjubiläum weit eher, dass die ArchivistaBox ganz einfach stetig, in kleinen Schritten, weiterentwickelt wird.

Dieses stetige Streben nach Verbesserung bietet den Vorteil, dass unsere Produkte evolutionär wachsen. Natürlich gibt es auch bei der ArchivistaBox dann und wann grössere Würfe. Mit der Einführung der multimedialen ArchivistaBox war dies letztmalig Ende 2019 der Fall. Im letzten Jahr erfolgten in dieser Hinsicht nochmals elementare Neuerungen.

So bietet die ArchivistaBox neu die Möglichkeit, sämtliche Videos automatisiert so zu optimieren, dass sie in ArchivistaDMS in guter Qualität abgelegt werden können, ohne dass die Festplatten unnötig aufgebläht werden. Das mag nun recht trivial erscheinen, ist es aber nicht. Letztlich geht es dabei darum, ob Filme vier- bis zehnmal mehr Speicherplatz benötigen oder (wie hier vorliegend) nicht.

AVMultimedia: Grundlage der ArchivistaBox

Am 6. Februar 2018 wurde AVMultimedia hier vorgestellt. Vor mehr als sechs Jahren bedeutete der Einstieg in die multimediale Welt mit Linux für die Firma Archivista reichlich Neuland. Ging es am Anfang primär darum, dass Video-Dateien einigermassen performant abgespielt werden konnten, so wurde das Konzept bald darauf erweitert, um entsprechende Inhalte mit AVMultimedia aus einem Guss erstellen und verwalten zu können.

Zentral bei AVMultimedia ist, das Betriebssystem wird innert Sekunden ab dem Installationsmedium (USB-Stick oder ISO-Datei ab Festplatte) mit sämtlichen Applikationen in den Hauptspeicher hochgefahren und steht ready-to-use zum Arbeiten zur Verfügung. Das darunterliegende Konzept (RAM-Distribution) basiert auf der ArchivistaBox aus dem Jahre 2010.

Zwar gab es auch schon damals einige Linux-Distributionen, welche als Live-CD in den Hauptspeicher geladen werden konnten, doch zum Arbeiten war der Live-CD-Ansatz nicht gedacht, dazu schien der RAM-Speicher zu beschränkt zu sein. Dank moderner Komprimierung und Auslagerung kann nach 6 Jahren Erfahrung mit AVMultimedia (bei der ArchivistaBox sind es bereits 12 Jahre) festgehalten werden, dass dies kein Problem darstellt. Aus dem “RAM-Konzept” ergeben sich zentrale Vorteile:

  • Hochfahren und Loslegen mit sämtlichen Apps (Ready-to-use)
  • Beliebige Up- und Downgrades möglich (ISO-Datei enthält gesamtes OS)
  • Bescheidene(re) Hardwareanforderungen (ab 2 GB Hauptspeicher)
  • Minimaler Wartungsaufwand (Neustart bei Problemen und gut ist)

Obwohl AVMultimedia all diese Vorteile bietet, findet das Projekt eher wenig Beachtung. Windows-Anwender/innen scheitern daran, dass aktuelle Rechner so konfiguriert sind, dass alternative Betriebssysteme nur mühsam (BIOS-Anpassungen) gestartet werden können. Linux-Cracks möchten ihren Desktop in allen Facetten selber anpassen und schwören auf eine Standard-Distribution ihrer Wahl.

Trotzdem bildet AVMultimedia auch in Zukunft die Grundlage für die ArchivistaBox, denn ohne das Konzept von AVMultimedia wäre es unmöglich, auf der ArchivistaBox multimediale Inhalte so verarbeiten und verwalten zu können.

Smartphones: Quelloffene Lösungen (AVMultiPhone) “gescheitert” ?

Aktuell haben Smartphones für viele Nutzer/innen den Desktop-Computer längst abgelöst. Bei einem Support von einigen wenigen Jahren eignen sich diese Handys nicht, um Daten langfristig verfügbar zu halten. Daher gibt es Cloud-Lösungen, um Daten in der Wolke (extern) abzulegen. So elegant diese Lösungen erscheinen, die Datenhoheit liegt damit bei den Anbietern. Mehr denn je gilt, was privat ist, gehört nicht in fremde Hände, und damit nicht in die externe Cloud.

Ein Blick auf die Smartphonewelt zeigt, aktuell “herrscht” ein Duopol: Android gegen iOS. Gemäss Statista.com beträgt der Anteil von Android knapp 82 Prozent, jener von iOS 18 Prozent. Dass die 82 Prozent bei Android auf Linux beruhen, ist ein schwacher Trost. Android ist derart beschränkt, dass nicht in Ansätzen von einer offenen Lösung die Rede sein kann.

Ganz allgemein bei Smartphones gilt, der Zugriff auf die Daten ist nur solange möglich, wie Hersteller dies zulassen bzw. die entsprechenden Produkte im Support unterstützen. Kurz und gut, auch wenn im Unterbau Open Source zum Einsatz kommt, für die Anwender/innen bleibt wenig übrig, weil die Systeme intransparent arbeiten.

Dank Web-Applikationen (HTML-Protokoll) besteht zwar die Möglichkeit, die Daten auf eigenen Rechnern (lokal) zu speichern. Beim Desktop besteht mit Linux zumindest eine Alternative, bei den Smartphones gibt es diese Wahl faktisch nicht. Leider sind bislang alle Versuche, ein Smartphone auf der Basis von Open Source auf den Markt zu bringen, gescheitert.

Daran änderte auch das PinePhone-Projekt (und letztlich auch AVMultiPhone) wenig. Zwar war die Hardware kostengünstig (anfänglich 150 USD, heute ca. 200) und es war recht einfach, Linux darauf zu starten. Leider aber ist und bleibt die Softwareunterstützung im Low-Level-Bereich (Kamera und Sensoren) eher mangelhaft, ein professioneller Business-Einsatz scheitert.

Und darum musste das AVMultiPhone-Projekt im Jahre 2023 abermals sistiert werden. So sehr es für die ArchivistaBox wünschbar wäre, ein Smartphone als Endgerät im Sortiment zu haben, aktuell ist dies (nüchtern betrachtet) nicht möglich, zu hoch die Kosten der Entwicklung, zu dürftig das Resultat im Business-Alltag.

Die Zukunft ist und bleibt multimedial

Als 1998 die erste Version der ArchivistaBox auf den Markt kam, war die Welt nicht so, wie sie sich 2024 präsentiert. Dies dürfte auch in Zukunft so sein. Trotzdem wird es dabei bleiben, unsere Produkte dienen dazu, Informationen langfristig verfügbar zu halten. Das tönt banal, ist es aber nicht.

Dazu nur ein Beispiel: Wenn nach (schweizerischer) Rechtsprechung ein Telefonanbieter die Auflösung eines Vertrages zwingend über das Telefon oder einen Web-Chat verlangen darf, wenn Verträge überwiegend mündlich oder übers Internet abgeschlossen werden, dürfte es umso wichtiger sein, dies entsprechend zu dokumentieren. Dies gilt sowohl für Unternehmen wie Private. Und damit dies auch in Zukunft, einfach, preiswert und elegant möglich sein wird, dafür gibt es die ArchivistaBox.

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