Zero-Install neu für ArchivistaBox Community & Mini
Pfaffhausen, 3. Dezember 2012: An und für sich wäre das Feature bereits für den linuxday.at 2012 geplant gewesen, doch weil wir für den Vortrag mehr Zeit benötigten, können wir Zero-Install für die ArchivistaBox Community und Mini erst heute vorstellen. Es wird dies ein Blog werden, bei dem die Vorgeschichte länger als der Hauptteil ist. Trotzdem ist das Resultat, Zero-Install für alle Community-User ein Fortschritt, denn das Hochfahren der ArchivistaBox läuft nun komplett automatisiert ab. Die benötigten IP-Kenndaten werden direkt beim Erstellen der ISO-Datei erfasst, danach ist absolut keine manuelle Interaktion beim Hochfahren des Systems mehr notwendig.
ArchivistaBox Community: Die Vorgeschichte
Bisher konnten ArchivistaBox Community-User eine gezippte passwortgeschützte Datei downloaden. Das Passwort wurde auf unserer Download-Seite zusammen mit den Lizenz-Vereinbarungen publiziert. Mit dem Entpacken der Zip-Datei wurde gleichzeitig die Lizenzvereinbarung bestätigt, konnte doch niemand ernsthaft behaupten, das Passwort gelesen zu haben, die Lizenzbedingungen aber nicht ebenso eingesehen zu haben. Natürlich ist es schwierig sicherzustellen, dass ALLE Community-User die Lizenzvereinbarungen auch lesen und verstehen, ehe die ArchivistaBox installiert wird. Dies würde aber im gleichen Masse gelten, wenn mit einer Checkbox ein längerer Lizenz-Text bestätigt werden müsste. Selbst bei unterzeichneten Verträgen stellt sich oft heraus, dass Vertragsparteien den Text nicht gelesen bzw. verstanden haben.
Interessanterweise gab es bezüglich dem Einsatz der ArchivistaBox Community von den Community-Usern in der Regel keine Verständnis-Probleme. Dagegen gab es in den letzten beiden Jahren in mehreren Fällen von ehemaligen Vertriebspartnern massive Probleme beim Lesen dieser Lizenzbedingungen bezüglich der Community-Versionen. Das Vorgehen war dabei immer plus/minus gleich. Zunächst wurde ein Vertriebsvertrag unterzeichnet, bei uns die Schulung (zu massiv ermässigten Konditionen) bezogen, und danach herrschte Funkstille. Letztlich ging es eher darum, den Vertriebsvertrag auf die erste Frist auslaufen zu lassen.
Noch während oder nach Beendigung des Vertriebsvertrages wurden von den ehemaligen Vertriebspartnern kommerziell abgekupferte ArchivistaBox-Systeme verkauft, allerdings ohne die originären ArchivistaBox-Systeme zu verwenden bzw. bei uns zu beziehen. Selbstverständlich wurden dabei auch die Handbücher, alle Texte (Strings), die Logos, unsere Unterlagen, einfach all unsere Arbeit im sprichwörtlichsten Sinne des Wortes geklaut. Damit wir uns richtig verstenden, die Module ArchivistaDMS, ArchivistaERP und ArchivistaVM sind Open Source, der publizierte Code (siehe dazu Skript vom Vortrag linuxday.at 2012) darf gerne für einen Fork verwendet werden, aber es geht aus markenrechtlichen und urheberrechtlichen Gründen ganz und gar nicht ok, die CDs der ArchivistaBox Community oder selbst die Software der käuflich erworbenen ArchivistaBox-Systeme (inkl. Handbücher), unsere Homepage in irgendeiner Form zu kopieren. Sollte an sich klar sein, trotzdem mussten wir in den letzten beiden Jahren diesbezüglich unseren Anwalt mehrmals aufbieten.
Neue Private-Use-Regel für ArchivistaBox Community seit linuxday.at 2012
Daher haben wir uns anlässlich des linuxday.at 2012 entschlossen, die Lizenzbedingungen dahingehend zu verfeinern, dass explizit der kommerzielle Einsatz der Community-Versionen untersagt ist. Es war aber schon bisher so, dass die ArchivistaBox Community sich nicht für den kommerziellen Einsatz eignete. Und zwar nicht nur, weil kein Support verfügbar war, sondern auch weil jene Module, die im Business-Alltag Sinn ergeben (z.B. Barcode-Erkennung) nicht zum Einsatz gebracht werden konnten. Dass bei der Community-Version diese Module nicht freigeschaltet sind, dies wurde schon immer (2007 erschienen die Module) entsprechend (z.B. Barcodes: NO) ausgewiesen.
Nun glaub(t)en einige Schlaulinge, diese Limiten mit einen kurzzeitigen Gastspiel als Vertriebspartner aushebeln zu können. Ob dieses Vorhaben für diese erfolgreich ist, darf bezweifelt werden, aber wir benötigen mittlerweile ein Mass an Ressourcen, das nicht länger hinnehmbar ist. So mussten wir nach der Lizenz-Änderung betreffend der Private-Use-Regelung (siehe Skript zum Vortrag anlässlich linuxday.at 2012) feststellen, dass plötzlich Downloads auf Kundenseiten von ehemaligen Vertriebspartnern stattfanden. Auch hier mussten wir einen Anwalt aufbieten, indem wir direkt an den Kunden des ehemaligen Vertriebspartners gelangten, mit der Bitte, die Software zu lizenzieren. Die Antwort erfolgte innerhalb von wenigen Stunden:
Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt
Ihrem Schreiben entnehme ich, dass Sie davon ausgehen, wir hätten eine Archiv-Software im Einsatz.
Zwar haben wir im Jahr 2011 einmal darüber diskutiert, eine solche Anwendung einzuführen. Allerdings haben wir dann aus Ressourcen-Gründen beschlossen, keine Software anzuschaffen (auch nicht zu downloaden), welche diese Bedürfnisse abdeckt.
Ich bestätige Ihnen also, dass die X. AG zu keinem Zeitpunkt diese SW funktional installiert, eingeführt und/oder angewendet hat. Dies weder kommerziell noch zu irgendeinem privaten Zwecke.
Bitte setzten Sie Ihre Klientschaft davon in Kenntnis.
Da wir einerseits Vertreter der Firmen Y sowie auch der Z kennen, bitten wir Sie, solche Mutmassungen über unser Geschäftsgebahren und zu allfälligem Lizenzgebrauch zu unterlassen. Auch ein persönliches Telefon hätte dieses offensichtliche Missverständnis ohne unnötige anwaltliche Aktivität zu Tage geführt.
Die X. AG ist ein rechtsschaffenens und ISO-zertifiziertes Unternehmen, welches seinen eingegangenen Verpflichtungen jederzeit partnerschaftlich nachkommt. Selbstverständlich dürfen Sie sich jederzeit über unsere betrieblichen Abläufe ins Bild setzen.
Für eine allfällige persönliche Kontaktnahme finden Sie die Koordinaten untenstehend. Eine allfällige Entschuldigung Ihrerseits oder Ihrer Klientschaft ist ebenfalls an meine persönliche Adresse zu richten.
Mit X. ist die Firma gemeint, von wo der Download stattgefunden hat. Mit Y. ist ein aktueller Vertriebspartner und mit Z ein ehemaliger Vertriebspartner gemeint. Die Antwort hat uns irritiert, einmal, weil explizit nicht bestritten wird, die ArchivistaBox Community bezogen zu haben, wohl aber so getan wird, weiter aber, weil eine solche Antwort äusserst naiv ist; die entsprechenden Downloads sind durch Log-Einträge auf Seiten des Internet-Providers ja klar dokumentiert.
Selbst wenn der Download nicht durch X, sondern durch einen Dritten stattgefunden hat, so ist X. damit nicht aus dem Schneider. Wer eine Internet-Domäne betreibt,, ist unter Umständen selbst dann für Downloads seiner Domäne haftbar, wenn diese gehackt wurde, sicher aber wenn ein bekannter Dritter (z.B. Mitarbeiter oder Lieferant) den Download ausführte. Im konkreten Fall kommt hinzu, dass besagter CFO der Firma X. (immerhin ein Unternehmen mit ausgewiesenen 145 Mio. Umsatz), welcher die Antwort verfasste, als Präsident des Verwaltungsrates des ehemaligen Vertriebspartners Z. amtet. Wie gesagt, all dies erscheint uns gelinde gesagt äusserst naiv.
Registrierung im Shop shop.archivista.ch für Community-User
Aus diesem Grunde haben wir uns entschieden, die Downloads neu aufzugleisen. Um eine ArchivistaBox Community zu beziehen, ist neu eine Registirerung in shop.archivista.ch notwendig. Danach kann die gewünschte ISO-Datei kostenfrei bezogen werden. Am Ende des Prozesses wird per Mail ein Link zugesandt, unter der die ISO-Datei für einige Stunden verfügbar ist. Sollten wir in Zukunft selbst bei diesem Verfahren einen Missbrauch feststellen müssen, sähen wir uns gezwungen, den Download der Community-CDs komplett zu stornieren.
Finally: Zero-Install für Alle (Private-Use)
Bei der Einführung der Registrierung für die Community-User haben wir ein weiteres Feature eingeführt: Zero-Install. D.h. Sie geben die gewünschten IP-Kenndaten (inkl. Mac-Adresse) direkt beim kostenlosen Bezug im Shop an. Danach erhalten Sie eine CD, die nicht mehr installiert werden muss. Einfach CD (oder Stick) einschieben, ArchivistaBox hochfahren, und schon kann mit der ArchivistaBox gearbeitet werden. Einfacher kann eine Software nicht sein, Und daher bleibt dieser Abschnitt auch kurz, denn in der Kürze liegt bekanntlich die Würze.
Finally II: Zero-Install für Kunden und Firmen
Zero-Install steht ab sofort auch für alle Kunden zur Verfügung. Weiter können die kommerziellen ArchivistaBoxen ebenfalls von kommerziellen Interessenten getestet werden. Firmen können eine virtualisierte Instanz (bzw. den WebClient) für einige Tage oder Wochen auf unseren Server uneingeschränkt testen, dazu nehmen Sie gerne Kontakt mit unseren offiziellen Vertriebspartner oder direkt mit uns auf. Ebenfalls in Erinnerung gerufen sei an dieser Stelle, dass es ein Online-Demo mit ca. 5 Mio. Seiten gibt, auch hier gilt, einfacher geht ein DMS nicht.