Umstellung auf Debian Squeeze
Pfaffhausen, 15.2.2012: Wir freuen uns, das neue Release 2012/II vorstellen zu dürfen. Die Version 2012/II beinhaltet ein neues "Grundgerüst" (Debian Squeeze). Die allermeisten Anwender/innen werden die Umstellung kaum bemerken. Offen gestanden, dies ist Absicht; die ArchivistaBox bürgt für langfristige Beständigkeit. Warum dies Sinn ergibt, darüber soll dieser Blog Auskunft geben.
Kurze Update-Zyklen mittlerweile unausweichlich
Wer heute eine Informatik-Lösung erwirbt, der lebt damit, dass das Ablaufdatum bereits mit dem Erwerb vorbestimmt ist. Natürlich gibt es mittlerweile seit mehr als 10 Jahren Windows XP, aber wirklich à jour ist damit niemand mehr. Und selbst bei einem Release von Windows 2008 zu Windows 2008R2 passiert weit mehr, als dass nur R2 hinzugefügt wrürde. Bei Linux kündigen zwar gewisse Hersteller langfristigen Support an, doch seien wir ehrlich, die Entwicklung vollzieht sich gerade bei Linux in Zyklen von Monaten (neue Kernel ca. alle drei Monate) und eben gerade nicht in Jahren. Ein LongTerm-Release (LT) über 5 Jahre nützt herzlich wenig, die verwendeten Packages veralten viel viel schneller.
Mit der ArchivistaBox 32Bit hatten wir beinahe 5 Jahre plus/minus die gleiche Basis-Distribution. Mit der ArchivistaBox 64Bit führten wir Debian als Basis-Distribution ein. Und weil bei Debian eine Release "nur" ca. 3 Jahre gepflegt wird, war von Anfang an klar, dass die angepeilten 5 Jahre mit der gleichen Debian-Version nicht möglich sein würden. Als wir die ArchivistaBox 64Bit letztes Jahr veröffentlichten, standen wir vor der Wahl, ein noch nicht fertig gestelltes Debian Squeeze zu verwenden oder das ältere Debian Lenny zu verwenden. Wir haben uns (aus Stabilitätsüberlegungen) für Debian Lenny entschieden, im vollen Wissen, das der "offizielle" Support im Februar 2012 auslaufen wird.
Folglich war auch klar, dass eine Migration auf die aktualisierte Verison Debian Squeeze 2012 notwendig sein wird. Mit dem Release 2012/II haben wir den Schritt nun vollzogen. Die Umstellung war weder besonders einfach noch besonders schwierig, insgesamt dürften etwa 100 Stunden Arbeit notwendig gewesen sein. Wie eingangs erwähnt, wird der/die "normale" ArchivistaBox-Anweder/in die Umstellung nicht bemerken. Die grösste positive Veränderung liegt darin, dass mit der aktualisierten Verison die mittlerweile üblichen grossen Bildschirme korrekt angesprochen werden können, dies war mit dem alten Release nur erschwert möglich.
Die ArchivistaBox bietet Beständigkeit
Weitere Unterschiede sind auf den ersten (und auch den zweiten Blick) nicht feststellbar. Die ArchivistaBox 64Bit ist und bleibt die ArchivistaBox 64Bit. Es ist uns schleierhaft, woran der Sinn komplett überarbeiteter Designs liegen soll. Welchen Nutzen haben Kunden, wenn sie eine neue Ubuntu-Version einspielen oder wenn sie Windows7 anstelle von XP anwenden? In erster Linie geht es darum, dass die Software auf dem neu erworbenen Gerät läuft, ob es nun Ubuntu 10, 11 oder Windows XP oder 7 oder 8 ist, wen interessiert dies schon? Niemand wird heute nur ansatzweise versuchen wollen, einen PC von Windows XP auf Windows 7 hochzurüsten. Die Windows-Lizenz alleine gekauft kostet heute deutlich mehr als ein komplett neuer PC mit Windows 7 aufgespielt. Selbst bei den "fetten" Smartphones ist es heute so, dass fast alle Jahre wieder ein neues Teil her muss; die Hersteller supporten die Geräte bestenfalls noch ein zwei Jahre.
Die ArchivistaBox als Business-Lösung geht hier einen komplett anderen Weg. Das Release 2012/II läuft noch immer auf der Hardware, die wir vor mehr als vier Jahren ausgeliefert haben; 512 MByte und eine 32 GByte Festplatte reichen nach wie vor aus, um die ArchivistaBox betreiben zu können. Einmal eingeführt, bleibt ein Feature mindestens 10 Jahre verfügbar. Eine Garantie auf die Datenstrukturen über 30 Jahren ist auf dem Markt bisher einmalig. Mittlerweile haben wir bald 15 Jahre hinter uns, und mit dem Box-Konzept (seit 2005) können wir auch auf der Hardware-Seite eine Beständigkeit anbieten, die auf dem Markt von Mitbewerbern so nicht erreicht werden kann. Allerdings, das Pflegen der Basis-Distribution erfordert schon seine Zeit. So investieren wir jedes Jahr einige hundert Stunden Aufwand, um die ArchivistaBox à jour zu halten.
Dieser Aufwand ist nicht ganz nebensächlich. Offen gestanden verursacht dieser Aufwand einen höheren Anteil an den Gesamtkosten einer Box als die verwendete Hardware selber. Folglich spielt es kostentechnisch auch keine Rolle, ob die ArchivistaBox virtualisiert oder nicht virtualisiert in Betrieb genommen wird. Wir denken aber, dass dieser Aufwand gut investiert ist, weil wir damit die ArchivistaBox über viele Jahre, ja Jahrzehnte mit unheimlich viel Kontinuität auf dem Markt positionieren können. In diesem Sinne gibt es bei der ArchivistaBox explizit kein Ablaufdatum, daran ändert das neue Grundgerüst der neuen Version 2012/II absolut nichts. Wir wünschen viel Spass mit dem neuen Release.
PS: Kunden mit Wartungsvertrag können ab sofort das neue Release "verlangen", die Community-Version wird seit ca. 1 Woche mit der Version 2012/II ausgeliefert.